(Künstlerische Recherche außerhalb der Institutionen, 2014)
Ist es ein utopischer Versuch, der ins rollen gerät? Oder bloß ein Klischee, in das wir uns einnisten? Das Archiv der flüchtigen Dinge # 5 – Ins Blaue ist als allererstes ein großer, blauer Laster, der von Ort zu Ort fährt. Es ist aber auch ein Format, durch das wir die Institution und das Offizielle zu umgehen versuchen, um leichtfüßig zu fragen: Was brauchen wir? Ja, was brauchen wir zum Leben? zum Überleben? oder um immer besser zu leben? Was brauchen wir um Theater zu machen? um Euch zu begegnen? um herauszufinden, was ihr braucht? um Euch zu geben, was Euer Ort braucht?
Wir sammeln Eure Antworten und dokumentieren die örtlichen Gebrauchsgegenstände. Wir interessieren uns für die Grundbedürfnisse und die Begehren. Und wir befragen uns selbst ständig in unserem Brauchen. Geht es um das individuelle Brauchen oder haben wir einen universalistischen Anspruch? Wäre die Praxis des ‚Buen Vivir’, das vor dem Hintergrund des Ecuadorianischen Kampfs um Ölbohrungen im Amazonas ein Recht auf einen Lebensraum fordert, ein Parameter für unser Brauchen? In wie weit sind wir in unserem Brauchen von christlicher Ethik bestimmt? In wie weit von kapitalistischen Prinzipien? Und in wie weit brauchen wir das Mehr-Wollen zum Überleben? Ist es Motor unseres Schaffens?
Am Ende des Tages laden wir Euch zur Umsetzung ein: Wir bauen Eurer Gemeinde das gebrauchte Schwimmbad, stärken im Vorort, wenn’s denn gewünscht, den Zusammenhalt, oder schieben, auf Euren Auftrag hin, in der Grenzstadt Streife. Dabei entsteht aus Eurem Bedürfnis eine Performance, deren Brauchbarkeit auf der selbstgebauten Prüfbank steht.
Mit: Meret Kiderlen, Andreas Mihan, Isabelle Zinsmaier & Gästen
Die Route*
22. Juni Dresden, Friedrichstädter Ufer (neben der Marienbrücke)
15:00 Uhr – Aufbruchsfest
12./13. Juli Bonn, Friedensplatz
12. Juli 18:00 Uhr – Präsentation zum Auftakt (mit Irma Mandler)
12. Juli 18:30 – 21:00 Uhr – offenes Archiv für Besucher
13. Juli11:00 – 16:00 Uhr – offenes Archiv für Besucher
13. Juli 18:00 Uhr – situationistische Performance mit Besuchern
14. Juli – 20. Juli zwischen Bonn und Avignon
21. Juli in Pont-St-Esprit Place de eglise
13-16 Uhr Situationistisches Gespräch
24. Juli in Avignon Rue de La Republique
22:30 Uhr Experiment: Straßentheater „Festival Avignon en dix minutes“ (Gast Martin Paret und zehn Festivalplakaten)
28. Juli in Arles Rue Marius (am Kai)
15-17 Uhr Situationistisches Gespräch (Gäste Pschemek und Emilie)
31. Juli in Lapalud am Parkplatz vom Lac
14-21 Uhr Situationistisches Gespräch
1. August in Pierrelatte
11-13 Uhr (marche de Pierrelatte) und 17-19 Uhr (Lac de Pierrelatte) Situationistisches Gespräch
4. August in Camping Municipal Sahune
Situationistisches Gespräch
6. August in Ligerz am Bieler See (Schweiz)
14-16 Uhr situationistisches Gespräch
8. August ZERSPLITTERUNG des Archiv der flüchtigen Dinge #5 – ins Blaue
Am 8. August öffnete sich das blaue Fenster während der Fahrt – zum letzten mal können zufällig Anwesende in das Archiv der flüchtigen Dinge schauen. Dann verhängt es sich in der Plane eines LKWs und die blaue Kiste wird auseinander gerissen … Was brauchen wir? Zuversicht
* Die Route soll Euch einladen uns zu besuchen. Doch Achtung: Der Projektname ist Programm. Diese Route verändert sich. Also schaut rein, wo wir sind und kommt vorbei!
Bonn, 13.6.2014 – Debatte mit Rock- und Popbeauftragten
Bonn, das Archiv der flüchtigen Dinge realisiert Bonns Wünsche, indem es sie realisiert. 1. Wunsch: mehr Discos
Bonn, Wunsch: Fahrradrennen
Arles, „qu’est qu’il faut pour vivre“, Archivierung neuer Stimmen, 28.7.
Arles, Ergebnis der Recherche für Arles, 28.7.
Lapalud, „qu’est qu’il faut pour vivre“, Archivierung neuer Stimmen, 31.7.
Pierrelatte, „qu’est qu’il faut pour vivre“, Archivierung neuer Stimmen, 1.8.
Pierrelatte, anhören von Stimmen anderer Orte, 1.8.
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